Der in Hiroshima lebende oberösterreichische Autor entwirft in diesem Erzählband sechs sinnstiftende Möglichkeitswelten zwischen Harmoniemaschine und Todesschimäre.
Sechs Erzählungen, die Federmairs Versiertheit im Konstruieren rätselreicher Menschengefüge und Fiktionalisieren (auto-)biografischer Erlebnisse an seltsamem Personal veranschaulichen: Der vom Wahnsinn zerklüftete Lokführer Ginster, eine Bibliothek voll brabbelnde Wortmaschine, der seine Jahrzehnte zurückliegende Begegnung mit einem zivilisationskritischen Tempelmeister, memorierende Erzähler oder die Kunstinstallationsmimin im doppelbödigen Prosastück „Der Paradieskäfig“… Da wird über „Heidschi-Bumbeidschi“ und Ur-Kommunismus philosophiert, Jorge Luis Borges umgeschrieben, die Pornodarstellerin Cicciolina erinnert, der vermeintlich eigene Todes- als Fasttag begangen usf. Ein schillerndes Lesevergnügen gegen die Kümmerlichkeit der „echten“ Wirklichkeit.