Era Vulgaris

Back to Druck

Noch immer ohne klassische Riffs, dafür aber nun wieder mit pausenlos Dampf: Die Queens Of The Stone Age besinnen sich auf „Era Vulgaris“ auf ihre Stärken.

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Mit dem letzten Album „Lullabies To Paralyze“ verließen die Queens Of The Stone Age den eingeschlagenen Weg. Bis zu „Songs For The Deaf“ werkte die Band offensichtlich an der Perfektionierung des Sounds und des Songwritings. Letztlich gab es für eine Steigerung hier nicht mehr viel Spielraum. „Lullabies To Paralyze“ bedeutete die Öffnung: ruhigere Stücke, zerfahrenere Sounds, stimmliche Experimente. Das druckvolle Riff wurde als Stilmittel in den Hintergrund gedrückt. Nun kommt der Nachfolger „Era Vulgaris“. Die Band scheint zu versuchen, die beiden Ansätze miteinander zu verbinden. Und so ist „Era Vulgaris“ kompakter und dichter als sein Vorgänger und die einzelnen Nummern variieren weniger. Allerdings ist man dem Sound treu geblieben. Klassische Gitarrenriffs gibt es hier weiterhin wenige. Vielschichtige Sounds bestimmen das Klangbild, die Rhythmus-Fraktion wirkt bestimmend und sorgt für den nötigen, nun wieder ausnahmslos vorhandenen Druck. Drummer Joey Castillo spricht darüber hinaus von den persönlichsten Texten von Josh Homme ever und noch weiter geführten Experimenten den Gesang betreffend. Beides lässt sich nicht wirklich nachvollziehen – Fans finden hier aber jene eher dunklen und simplen Bausteine, die schon bisher einen QOTSA-Text ausgemacht haben. Da nun die Studiotechnik und deren Möglichkeiten der Soundmanipulation eine größere Rolle spielen und Trent Reznor irgendwie am Album beteiligt war, lässt sich der neue Sound auch als einen Aufbruch in Richtung Industrial deuten. Ganz so ist es aber nicht: „Era Vulgaris“ ist Stonerrock mit leicht verschobenen Mitteln. Bis auf das bereits in einer anderen Version bekannte „I Wanna Make It Wit Chu“ sind die Stücke dabei ziemlich unpoppig und heavy ausgefallen. Genau dafür mögen wir die Queens Of The Stone Age aber und deswegen funktioniert die Dichte von „Era Vulgaris“ letztlich besser als das Experiment „Lullabies To Paralyze“.

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