Da schart ein ganz Einzelner einen Haufen Ausgedings um sich und quetscht gequälte, geduckte Songs für die Bildungsnische aus einer klammen Seele.
Werner Kitzmüller betrachtet jeden Tag ein paar Stunden lang Bilder von Alfred Kubin. Danach nimmt er Schrott in sein winziges Studio und arrangiert den Ballast der Welt zu geduckten Song-Miniaturen. Sein sonorer Bariton füllt den wenigen Raum aus, erinnert mal an Blixa Bargeld, mal an Stuart Staples von den Tindersticks, oder in seiner gepressten und reduzierten Expressivität auch an manche Nokturnen von Current 93. Scott Walker und Soap & Skin haben auf ähnliche Weise dunkle Materie vertont, nur polternder, elastischer, dynamischer. Kitzmüller ist dagegen immer extrem kontrolliert, jeder Ton wirkt wie unter viel Mühen geboren. Sein Debüt „Evasion“ offenbart sich nur schwer, nein, man muss sich hinein quetschen wollen in dieses Schneckenhaus der Totenlieder. Drinnen warten intensive, schaurige Songs und eine klamme Seele.