Durst

Knorrig und brutal, dann aber auch lakonisch und anrührend schildert der 1965 in Sibirien geborene Autor in schroffen Dialogen und unsentimentalen Reminiszenzen das verkorkste Leben von Kostja, einem Gelegenheitshandwerker, Porträtzeichner und Quartalsäufer in Moskau.

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Im Tschetschenienkrieg hat ein Raketenangriff sein Gesicht zerfetzt, seine mitbeteiligten Kameraden Genka und Paschka kamen mit dem Trauma besser zurecht und betrügen sich seither gegenseitig. Serjoga aber, der sie in Grosny aus dem Panzer gerettet hatte, irrt seitdem verstört durch die Lande. Ihn suchen die drei nun, Kostjas bei der Moskauer Stadtverwaltung arbeitenden Vater, der ihn früh verlassen hatte, ist ihnen indirekt behilflich. Es sind aber vor allem die Rückblenden auf die Gräuel eines sinnlosen Krieges, die Schilderungen der Gefühle jener Soldaten bei Verletzungen wie auch Tötungen und ihrer verschieden manifestierten Traumata, die diesen schmalen Roman zu einem erschütternden Dokument machen. Denn das Morden im Kaukasus geht weiter, während die Veteranen der ersten Kriegsgeneration noch kaum zu einer geglückten Re-Integration in die Zivilgesellschaft finden.

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