Alias hat das Mikro beiseite gelegt und ein transatlantisches Etwas zwischen UK Bass, Chillwave und klassischem Hip Hop in seiner Badewanne versenkt.
Alias ist bereits seit 1996 aktiv und hat sich nach 15 Jahren ganz offenbar immer noch Entdecker- und Pioniergeist wie ein 15-Jähriger erhalten. Musiker dieser Welt verlassen normalerweise sehr ungern die einmal bewährten Pfade, auch wenn sie ganz gern hinter ein paar Büsche austreten und in unbekanntes Land schnüffeln; denn immerhin hängt daran ja einiges Risiko: sich lächerlich zu machen, Fans zu vergraulen, sich in eine kreative Sackgasse zu manövrieren. Was Alias deshalb hier macht, ist allein als Geste schon recht einzigartig. Aber auch das Amalgam aus verschiedenen Stilen und Stimmungen spielt sich in eine eigene Liga. Die gut gefederten, elektronischen Beats wurden digital geschärft und zugespitzt ohne aber ganz auf analoges Knistern ganz zu verzichten, dafür aber auf den flächendeckenden Einsatz von Sampling. Mit etwas Mühe kann man sogar etwas Juke bzw. Footwork auf „Fever Dream“ erkennen. Nur so ganz fehlen in dem instrumentalen Poltern die Haken und Ösen, die Fassbarkeit, die Scheitelpunkte.