Der Schatten ihres Vaters liegt über ihrem Werk. Trotzdem ist Trixie Whitley ein eigenständiges Album gelungen, das aus Blues schöpft, aber alles andere als Blues ist.
Wenn der Vater der legendäre Blues-Gitarrist Chris Whitley ist, man bereits im zarten Alter von drei Jahren auf der Bühne steht, mit elf dann als Resident-DJ im belgischen Museum für moderne Kunst auflegt, bleibt einem eigentlich gar nichts anderes übrig, als eine Musiker-Karriere einzuschlagen.
Einfach machte es sich Trixie Whitley aber nicht: Ihre wuchtige, nuancenreiche Stimme drängt sich förmlich für Soul- und R’n‘B-Produktionen auf. Auf ihrem Debüt „Fourth Corner“ geht sie aber weit vielfältigere Wege. Sie denkt den Blues, den sie mit der von Daniel Lanois (U2, Bob Dylan) ins Leben gerufenen Band Black Dub predigte, in Richtung Pop und Rock weiter. 47 Minuten pendeln die Tracks zwischen ruhigem Piano- und dreckigem Gitarrensound, sind einmal rauchig, einmal jazzig, dabei aber immer voller Soul, Blues und Emotionen. Dabei ist die Musik auf ihrem Debütalbum aber völlig losgelöst vom Werk ihres Vaters, dem sie dieses Kleinod gewidmet hat. Wirklich präsent ist der Geist des alten Herrn nur noch auf Track 7 („Gradual Return“).