Das Dreiergespann aus Genf wirkt nach über einer Dekade des Schaffens sichtlich ziel- und stilsicher aber auch berechenbar und überbordend.
Nach zwei Alben auf AI Records machte es sich das Schweizer Trio Sinner DC auf Mental Groove gemütlich, um wieder an ihren kunterbunten Synthie-Pop-Sounds zu arbeiten. „Future That Never Happend“ ist das bereits siebente Album des Trios, bestehend aus Julien Amey, Manuel Bravo und Steve Mamie – auf ihrem neuen Album ist die fast 15-jährige Bandgeschichte deutlich zu hören. Alles klingt äußerst abgeklärt, nichts scheint dem Zufall überlassen. Schicht um Schicht bauen sie in jedem Song aufs Neue die malerischen Soundflächen auf und erinnern z.B. bei „Day/Night“ an Depeche Mode Mitte/Ende der 80er.
Begleitet von einem stetigen Flow gibt es auf „Future That Never Happend“ zehn meist instrumental arrangierte Songs. Nur selten bauen Sinner DC mit melancholischen Lyrics eine neue Ebene ein. Phasenweise wirkt das Album aber schlicht und einfach zu deftig und erzeugt heftiges Sinnesrauschen. Was zurückbleibt ist ein durchdachtes und abgeklärtes, aber auch überbordendes Album, dem eine Prise mehr Pop oder vice versa mehr Avantgarde durchaus gut getan hätte.