Gangster Squad

Los Angeles 1949: Um sich dem ausbreitenden Gangstertum rund um den Boss Mickey Cohen zu erwehren, bilden sechs ehrenwerte Polizisten eine Undercover-Einheit und begeben sich auf die Jagd gegen Korruption, Geldwäsche und illegales Wettgeschäft.

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Undercover-Inhalte sind im Filmgeschäft schon seit einiger Zeit ein verlässlicher Anlegertipp: Ob »Adler der 9. Legion«, »Inglorous Bastards« oder jüngst »Zero Dark Thirty« – Geheimaktionen, entbunden von jedweder Rechtsstaatlichkeit, genießen hohen Publikumszuspruch. Auch die von Ruben Fleischer (Regie) nach einer wahren Begebenheit erzählte Undercover-Story aus dem Los Angeles des Jahres 1949 setzt auf diese Gunst, wobei er sich – doppelt hält scheinbar besser – zusätzlich noch mit Brian De Palmas »Untouchables« rückversichert. Ging’s damals (1987) um Aufstieg und Untergang von Al Capone (seinerzeit mit Robert de Niro besetzt), geht es diesmal um den Werde- und Niedergang des Großgangsters Mickey Cohen (auch nicht schlecht: Sean Penn), auf den – dies erfährt man im Abspann – am Schluss ein Metallrohr im Gefängnis wartete. Sechs Polizisten sind es, die ohne Dienstmarke Jagd auf das Hinterhof-Imperium von Cohen machen. Prostitution, Geldwäsche und das Wettgeschäft: Das psychologische Katz-und-Maus-Spiel zwischen tapferer Lichtgestalt John O`Mara (Josh Brolin) und Mickey Cohen will trotz guter Zutaten – Nick Nolte als nicht korrupter L.A.-Polizeichef etwa! – nicht in Gang kommen. Es wird zwar wirklich viel herumgeballert, es werden auch Häuser, vorweihnachtliches Interieur und wirklich schöne Autos zerlegt, trotzdem erzeugt der Film keine überzeugende Kompaktheit. Die Dialoge sind à la Film Noir knapp, gepresst und (irgendwie) bedeutungsschwer, am Ende des Films wirken sie dennoch unbelebt. Fleischer, der mit »Zombieland« (2009) eine beachtete Komödie vorlegte, verliert sich rasch im Klischee des Gangster-Metiers. Die von einigen angemerkte Ironie des Films kann nicht bestätigt werden. Nein, da ist ein üppig ausgestatteter Film schlichtweg ziemlich brutal gegen die Wand gefahren worden. Schade.

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