Fünf Wiener Keane-Sound-Alikes verlieren sich in hymnischen Soundspielereien, ohne dabei übermäßig kitschig zu klingen.
Aus traurigen Tastentönen und ebensolchem Gitarrengezupfe lassen die Giantree-Musikanten auf ihrer ersten EP sehnsuchtsvolle Pop-Elegien erstehen, dazu ein treibendes Schlagzeug und Hele Maurers kratzige Nölstimme, die über Leben, Liebe und Existenzangst philosophiert – mehr braucht es für zartbesaitete Zuhörer nicht an musikalischen Ingredienzien, um sich gepflegt in Schwermut wälzen zu wollen. Und dieses Rezept ist so einfach wie effektiv: Vor allem „Element“ entpuppt sich als veritabler Begleiter zum hemmungslosen Schwelgen im Weltschmerz. Keane, Snow Patrol und andere Brit-Popper der harmlosen Sorte drängen sich da als Referenzen auf, wobei Giantree mit ihren anschwellenden Keyboard-Melodien und verzerrten Gitarren düsterer und zielstrebiger die Kluft zwischen der dunklen Seite des Pop und deutlich hörbarem Rockgebaren überbrücken. Der Snow Patrol-Nachfolge steht damit – zumindest auf österreichischem Terrain – nichts mehr im Wege.