Girl On Fire

In Balladenhausen ist es schön, geschmeidig, traurig und ziemlich banal. Dort üben verletzliche Herzen vor dem Spiegel Selbstverteidigung.

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Alicia Keys hat jetzt einen Mann, ein Kind und ein anderes Label. Sonst aber ist alles beim Alten – auch wenn sie Interviews sagt, dass sie jetzt sie selbst ist, voll und ganz, und mit dem Album und sich total zufrieden. Das wird dem Album nicht gerecht – einem Album, das arm an echten Höhen und Tiefen ist. „Girl On Fire“ ist dabei ganz sicher die logische Single. Der Titeltrack ist in etwa gleich nah an den wuchtigen Beats von „99 Problems“ und „Empire State Of Mind“ gebaut und ideales Doping für verletzliche Herzen, die im Auto oder vor dem Spiegel Selbstverteidigung trainieren. Keys’ Stimme bewegt sich besonders im Refrain in einem Bereich, wo Kandidaten in Casting Shows regelmäßig scheitern. Sie kann das. Sie, die Stimme, wird zum wichtigsten Träger des Albums, spielt ihr Können aus wo die Ideen nicht ausreichen, wie das Gesicht eine Schauspielers in einem mäßigen Film.

Quer über das Album werden Gefühle durchsichtig, und sind so allgemein formuliert, dass sie sich so gut als Passform für das eigene Leben eignen. Denn wer hat nicht hin und wieder den Blues im Nacken und singt dem großen Pharao einen Sklavensong. Eben. Frank Ocean kennt sich auch mit Pyramiden aus, Jamie XX mit seltsamen Zweierbeziehungen. Beide umarmen das Feuergirl kurz und kaum merkbar auf zwei Songs. Killer wie „U Don’t Know My Name“ oder „Like You’ll Never See Me Again“ sind sonst allerdings nicht in Sicht.

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