Pötzl ist um die Jahrhundertwende Star-Feuilletonist der Tageszeitung „Neues Wiener Tagblatt“. Seine Spezialität sind launige, humoristische Storys über Alltägliches, Neues oder auch Verschwindendes aus den Bereichen Kunst und Kultur, Stadtentwicklung und Fortschritt oder Menschen und Typen in Wien. Einen wesentlichen Teil der Stadt, das Wien der Arbeiter und das soziale Elend der Großstadt, blendet der […]
Pötzl ist um die Jahrhundertwende Star-Feuilletonist der Tageszeitung „Neues Wiener Tagblatt“. Seine Spezialität sind launige, humoristische Storys über Alltägliches, Neues oder auch Verschwindendes aus den Bereichen Kunst und Kultur, Stadtentwicklung und Fortschritt oder Menschen und Typen in Wien. Einen wesentlichen Teil der Stadt, das Wien der Arbeiter und das soziale Elend der Großstadt, blendet der Journalist allerdings aus.
Nichtsdestotrotz ist diese Text-Sammlung eine spannende Zeitreise in eine vergangene Epoche: Heute fährt keine Zahnradbahn mehr auf den Kahlenberg, Kutschen dienen nur noch dem Vergnügen und um ins Gänsehäufel zu gelangen, braucht man keine Fähre mehr. Und ohne die von Pötzl belächelten technischen Neuerungen Diktiermaschine oder Telefon ginge heute gar nichts… Erstaunlich sind die Parallelen zwischen Jetzt und Damals: Fragen bezüglich Öffnungszeiten, Sperrstunden oder Lärmbelästigung – um 1900 durch Fuhrwerke und Fahrräder verursacht – haben wohl immer Saison.
Was würde Pötzl heute beschäftigen und beschreiben? Vermutlich Ähnliches wie vor 100 Jahren.