Der euphorische Bericht im ZDF-Nachrichtenmagazin „Heute“ half sicher, dass Gurrumul plötzlich Nummer Eins auf iTunes und Amazon war.
Die Geschichte vom blinden Aborigine-Sänger, der zu scheu für die Medien ist, der nie zur Schule ging, der sehnsüchtige, filigrane Songs von den einfachsten Dingen des Lebens singt – von Liebe, von der Sonne, vom Wind, von den Jahreszeiten und von den heimischen Vögeln – der das mit einer zerbrechlichen Stimme zu schlichten Gitarrenklängen tut, diese Geschichte von Gurrumul ritzt sich in die Gänsehaut. Besonders in einer Zeit, da sich Mutter Erde in den Schlaf weint, in der das schwache Pflänzchen Hoffnung von El Nino, Treibhaus, Gen und Raubbau überschwemmt und verwüstet wird. Weil aber diese zwölf Songs und die Gefühle, die von ihnen angefacht werden, nicht einfach in Zynismus auflösbar sind, gehört der Spätsommer Gurrumul.