Hawk

Wenn die schottische Chanteuse mit der Elfenstimme und der Mann mit dem wettergegerbten Bariton aufeinandertreffen, kann nur Poetisches entstehen.

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Dass der Alternative-Rock ein neues Traumpaar gefunden hat, vielleicht sogar ein Pendant zu Nancy Sinatra & Lee Hazlewood, wissen wir seit „Ballad of the Broken Seas“. Seit damals sind Isobel Campell und Mark Lanegan Garanten für archaisch-düsteren Folk, Streicherpop und Southern Soul unterlegt von zwei Stimmen, die ihresgleichen suchen. Was wir diesmal von den beiden zu hören bekommen, ist die musikalische Interpretation endloser Highways und staubiger Wüsten unter sengender Mittagssonne. Geschrieben und produziert wurde „Hawk” von Ex-Belle-&-Sebastian-Chanteuse Campbell im Alleingang, Lanegan leiht ihr zum bereits dritten Mal seine rabenschwarze Kehle, die immer wieder Assoziationen mit alten Meistern wie Johnny Cash oder Leonard Cohen aufkommen lässt. Besonders „Come Undone” klingt wie ein verlorener Schatz aus längst vergangener Zeit, druckvoller geht es bei „Get Behind Me” zu und mit „Time Of The Season” ist sogar ein waschechtes Weihnachtslied auf dem Silberling vertreten. Insgesamt ist „Hawk“ ein bedingungslos intimes Album jenseits jeder Pop-Aktualität – und genau das macht es so betörend.

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