„Cracked“ war nicht nur der Actor Bowie – alle Facetten des Kunst-Chamäleons schienen ins Gift verrückt, als er 1976 mit paranoiden Totalitätsfantasien von L.A. nach Berlin übersiedelte.
Zwischen dem Eklektizismus seiner in Isolation entstandenen Gemälde und zaghafter Annäherung an die Realität der geteilten Metropole pendelnd, gelangen allmählich die Gesundung und das Wiederaufladen der musikalischen Batterie. FAZ-Redakteur Rüther schildert in seiner essayistischen Literaturstudie einerseits minutiös die Entstehungsgeschichte von Bowies Berliner Trilogie und Produktion zweier Iggy Pop-Alben und andererseits bar größerer Spekulationen die geschichtsmächtige Kunstwelt Berlins. Nostalgie und Aufbruch, Zerrissenheit und Hyperkreativität verschmelzen so in einer schillernden Hommage an zwei pulsierende Zentren.