80s-Referenzband aus dem Hohen Norden, die noch auf der abebbende New Wave-Welle surft. Ein Rauschen, ohne das der Pop-Äther auch ganz gut auskommen würde.
In Schweden werden schon Kleinstkindern Xylophon und sonstiger Musikfirlefanz in die Hand gedrückt. Schwedens Exportschlager ist definitiv Pop. Dazu trägt auch das Jönköpinger Quartett The Mary Onettes mit seinen verspielten Synthie-Epen im Breitwandformat bei, die es seit 2007 erfolgreich am Weltmarkt platziert. Auf ihr drittens Album haben die Schweden bittersüße, melancholische Melodien gepresst, die mit Uptempo-Poppern („Hit The Waves“, „Can’t Stop The Aching“) wechseln. Philip Ekström (Gesang, Gitarre), Simon Fransson (Gitarre), Henrik Ekström (Bass) und Petter Agurén (Schlagzeug) sind tief in den 80ern verwurzelt und das klingt eigentlich eh sehr hübsch. Wenn das nur nicht für jede zweite aus Skandinavien stammende Band gelten würde. Während es Landsmannen wie die Shout Out Louds oder die Antennas mit ähnlichen Mitteln aber zu einer gewissen Unverwechselbarkeit geschafft haben, lassen die gleichgeschalteten kleinen Pop-Soldaten von The Mary Onettes Wiedererkennungswert auf ganzer Linie vermissen. So bleibt „Hit the Wave“ bezaubernde Hintergrundmusik, in der vor allem die Fahrstuhlbetreiber dieser Welt einen neuen Favoriten gefunden haben dürften.