Wie der schnaufende, grunzende, wabbelige Horst Schlämmer mit dem ockerfarbenen Wahlkampf für seine gleichnamige Partei (HSP), die „irgendwie mehr von allem“ verspricht, scheitert, ist schon unterhaltsam. Zumindest eine Zeitlang.
Irgendwann zerbröselt „Isch kandidiere!“ jedoch: Gag folgt auf Gag, ein stimmiger Bogen stellt sich nicht ein. Wenn „Ich bin dann mal weg“ – Hape Kerkeling sich selbst als Angelika Merkel ausgibt, ist das beim ersten Mal unterhaltsam, später jedoch zieht sich die Parodie aus dem ZDF-Studio so dahin. Der Inhalt ist ganz auf HSP-Weltsicht eingestellt – also simpel: Nach dem Motto „Das kann ich auch“ kündigt der stellvertretende Chefredakteur Horst Schlämmer (Hape Kerkeling) des Grevenbroicher Tagblatts seinen Job und wirbt um einen Sitz im Bundestag. Prominente (Bushido, Jürgen Rüttgers, Claudia Roth), Halb-Prominente (Jürgen Drews, Kader Loth), schlichte Zeitgenossen (Ehepaar aus Sachsen): Kerkeling bringt sie alle vor die Kamera, was manches Schmunzeln auslöst. Am Ende, wenn Schlämmer am Boden seiner Kneipe liegt und sich die Wahlhelfer verabschieden, löst der kurzatmige, angedüdelte Tellerwäscher der Politik kurz Bedauern aus. Übrigens, auch „Kottan ermittelt“ soll seinerzeit auf Höhe Köln und Bonn nicht mehr verstanden worden sein.