Manchmal braucht Popmusik das ganz große Gefühl: MtD schenken Pathos vom Feinsten ein, am richtigen Maß schrammen sie aber vorbei.
Zuerst wollten sie nie live auftreten, dann verschenkten sie ihre Musik im Internet. Ihr zweites Album veröffentlichen sie jetzt doch noch für Geld und hinterlassen hängende Kinnladen: Mit Keyboard-Geklimper à la Shout Out Louds geht’s los. Aha. Dann: Eine Art oberbayerischer Matthew Bellamy (Muse) an den Vocals. Auch OK. Bald tauchen inmitten von kauzigen, britisch geprägten Gitarren-Hymnen knarzende Türen, Glockenspiel und Elektro-Samples auf – darauf sollte man gefasst sein, denn musikalisch sind Missent To Denmark immer für Überraschungen gut. Aus diesem anfangs noch etwas sperrigen Durcheinander schälen sich bald ausgefeilte Arrangements und große Melodien heraus – und eine nicht erwartete Leichtigkeit. Hoffen muss man nur eines: Dass das Publikum darüber hinwegsieht, dass die Texte großteils aus Refrain bestehen. Dann bleibt nämlich eingängiger Rock mit einer ordentlichen Portion Pathos übrig – der durch die mangelnde Emotion in der Stimme des Sängers dann doch nur angedacht bleibt.