Die beiden in Berlin wohnhaften Marco Freivogel und Ingo Gansera bevorzugen im hölzernen Rahmen der aufgesplitterten Minimal-Schublade eine klare Linie.
Ihre Tracks haben Raum, sind übersichtlich und empfehlen sich nicht unbedingt für die Club-Primetime. Das Verdichten von Tracks zum Break hin, extrabreites Pumpen oder das Hochwankeln kleiner sonischer Elemente zum Motor eines Tracks ist ihre Sache nicht. Das Debüt von Exercise One versprüht dagegen viel soundtechnische Raffinesse, es will erst gar keine bunten Effektstreitkolben schwingen. So ganz kann man sich aus dem minimalen Korsett jedoch auch nicht lösen. Verwaschene, synkopische Mikrorhythmen schwirren oft und gerne durch das stark skelettierte Beatgebälk. Die fünf Jahre, die das Duo gemeinsam Musik machen, übersetzen sich in sauber produzierte Tracks, ohne aber mehr als Szene-relevant zu sein. Mit „Just Not!“ legen Exercise One dann noch ganz am Ende des Albums ein deepes Brett in die Zukunft.