Die in Südkorea geborene und in Deutschland aufgewachsene Anna Kim beschreibt in ihrer dritten Veröffentlichung die Geschichte Grönlands.
In Tagebuchform erzählt Kim von ihren Begegnungen mit den Einheimischen, die Kolonialgeschichte der Grönländer wird bei Kim zum Spiegel für Migrantenschicksale rund um den Globus. In Grönland wurde die Kultur der Inuit, einem Volk von Jägern und Fischern, sukzessive durch ihre Eroberer unterdrückt. Kim spricht hier unter anderem von einem Assimilationsprozess im Laufe der letzten Jahrzehnte, der einer regelrechten Tilgung der Inuit-Kultur entspreche. Das Grönländische wurde in den Familien und den Institutionen auf der Insel zunehmend durch das Dänische verdrängt. Kim gibt in ihrem Buch nicht nur Einblicke in die karge Schönheit dieser Insel, sondern liefert dem Leser interessante Informationen über das alltägliche Leben auf der größten Insel der Welt. Das Inuit-Schicksal spiegelt dabei gleichzeitig auch das Fremde in ihr selbst wider und bedeutet eine Reise ins eigene Ich.