Futter für den Tanzboden, Sternenstaub im Antrieb, italienische Parma-Seeligkeit für bayrische Touristen und Discobetrieb für Alt und Jung.
„Heissa, wer hat das Discorevival erfunden und wem dürfen wir dafür die Tantiemen überweisen?“ Über Hilfe von ganz oben darf man sich derzeit in München bei Gomma Records freuen. Gerade hat der Oberste Rat der Clubweisen (tagt im Londoner Fabric, im Berghain in Berlin und in einem Laserkanonenboot auf Ibiza) wieder einmal Disco zum Sound der Stunde ausgerufen; mit besonderer Berücksichtigung von Italo Disco. Mathias Modica, Mitbetreiber von Gomma Records, kann sich die Hände reiben, bedeutet das für ihn doch, dass man auf einige, bereits eingemottete Soundkonzepte zurückgreifen kann; dass man nun so tun kann, als wäre Minimal und Dubstep nicht gewesen, und wieder die Funkbässe schnalzen lassen als hätte James Jamerson von den Funk Brothers seine besten Jahre noch vor sich. Der Wiener Frisurträger und Meisterdompteur von Retro-Trash, DJ Marflow, wird nun endlich seinen ersten Longplayer für Gomma zu Ende bringen müssen. Bevor das passiert, wurde hier noch eine feine Palette nicht allzu beduselter Italo-Tracks zusammengestellt. Geschmackssicher – sicherlich, auch mit Tuchfühlung zum Zeitgeist; aber der hatte letztes Jahr ja auch La Roux aus den Falten des Fünf-Wetter-Taft-Pops hervorgewälzt.