Für sein Romandebüt hat sich der 21-jährige Wiener Autor und Popgitarrist gleich der griechischen Mythologie bedient: Krieg, Schönheit und Eintracht verhandelt er auf einem von Atompilzen und Katastrophen getränktem Tableau, aus dem sich ein Medienarchiv – das „binäre Erbmaterial“ – erhebt.
Der junge Archivar ist eben Vollwaise geworden, freundet sich mit dem Putzkollegen seines toten Vaters an und geht eine Liaison mit einer Mathematikerin ein, während die südliche Hemisphäre bereits entvölkert ist und Flüchtlinge zermahlen werden. Namen, Zeit und Orte sind in Meschiks seltsamer Dystopie ebenso unbestimmt wie die Ursache dieses totalen Krieges. Seinen sich an Eigenharn und Eigenphilosophie delektierenden Helden lässt er selbstgefällig durch die Massaker-Landschaft waten und dabei über die absolute „Zerstörung des Absoluten“ sinnieren, die Meschik schlussendlich als Verarbeitung einer beendeten Liebesbeziehung decodiert. Definitiv mit gewaltigem Sprachtalent gesegnet, gaukelt er in seinem überambitionierten Roman voll wuchtiger Metaphern das Thematisieren akuter Probleme zwar nur vor, das Setting aber bleibt denkbar.