Junip

Kein Krach, nur Gelassenheit. Kuscheln und Nachdenken erwünscht. Ein Zweitling, der sich unterbewusst einschleicht und dort festsetzt wo es egal ist.

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Junip ist eine Band. Dass man das herausheben muss, verdanken die drei Schweden der Popularität ihres Sängers. Sie bestehen darauf, nicht als José Gonzáles-Band bezeichnet zu werden. Gonzáles, welcher so erfolgreich mit seinem Solo-Projekt war, ist trotzdem das größte Kapital Junips. Seine cremige Stimme schafft es den traurigsten Texten die schönste Erhabenheit zu geben. Sie zerfließt über Tobias Winterkorns vibrierenden Orgelflächen und dem überraschend präsenten Schlagzeug von Elias Araya.

Es ist nicht so als ob Gonzáles’ Stimme alles vereinnahmen würde, wenn man sich es einfach machen will, kann man ihr aber das größte Augenmerk zuschreiben. Muss man nicht. Die Instrumente machen ihren Job gut, Virtuosität wird hier sowieso nicht abverlangt. Es geht um etwas Größeres. Gefühle, die durch die Musik vermittelt werden. Anreize zum Träumen und Hoffen. Mit der Hoffnung zu spielen ist die Spezialität des Trios. Beispiel: Nach „Walking Lightly“, einem luftig leichten Stück Minimalismus, wird die soeben erspielte Erwartung an das Schöne gleich wieder über den Haufen geworfen.

„Head First“ handelt von Selbtzweifel und Unsicherheit. Die sägende Orgel bedient sich beim Krautrock und die sanft angezupfte Gitarre schmiegt sich an das perkussive Schlagzeug an. Apropos Krautrock. Junip sagen über sich selbst, sie verabreichen ihrer Musik Krautrock-Infusionen. Das sticht vor allem zum Ende der Platte heraus. Ob das bloß eine Ausrede für sich wiederholende Melodien ist oder wirklich beabsichtigt, wissen nur die Musiker selber. Prinzipiell steht es ihnen. Mit der Zeit zerschmilzt die Platte leider zu einem großen Sound-Konglomerat. Vielleicht bleibt das Pfeifen von „Baton“ im Gedächtnis und man fragt sich woher man es kennt. Manchmal bleibt auch noch einige Zeit nachdem man die Platte gehört hat ein erstickendes Gefühl übrig. Es ist ein hypnotisierender Nachfolger, der zu wenig von der Vergangenheit gelernt hat um neu zu klingen.

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