Es soll Menschen geben, die die Lebensqualität einer Stadt am Vorhandensein eines ordentlichen Kaffeehauses messen.
Für Wien ist das nun ein Leichtes, denn soeben ist im Falter Verlag eine neue Auflage des Führers »Kaffeehäuser in Wien« erschienen. Der Guide erschließt neben Wiener Traditionskaffeehäusern in eigenen Kapiteln Konditoreien und moderne Spielarten des Kaffeehauses wie zum Beispiel Coffeeshops oder hippe, junge Cafés. Christoph Wurmdobler ist großer Kenner der Materie, wie sein einleitendes Kaffeehaus-ABC von »Arbeitszimmer« bis hin zu »Zeit« und (Gast-) Beiträge über Billard und das Kartenspielen im Café beweisen. Das stattet Neulinge und Touristen launig und informativ mit dem nötigen Grundwissen aus. Alphabetisch folgen die Beschreibungen der einzelnen Häuser, die im Stichwortverzeichnis auch sehr hilfreich nach Bezirken geordnet sind. Die kurzweiligen Beschreibungen der Traditionshäuser nehmen löblicherweise den größten Teil des Führers ein und fördern immer wieder Wissenswertes zu Tage: Welche Geschichte sich hinter den Häusern verbirgt, wer hier berühmter Stammgast war oder welche Eigenheiten das Kaffeehaus hat. Das lädt zum Lesen und Schmökern ein – auch wenn man noch nie einen Fuß in das betreffende Lokal gesetzt hat.