Als Kele steigt der Bloc-Party-Frontmann nun ganz alleine in den Ring. Und das, obwohl sich die Band nach ihrem eher schwachen Album »Intimacy« eine kleine Verschnaufpause verschrieben hat.
Daran scheint sich der schüchtern wirkende Schönling mit dem Fitnessstudio-Body (siehe Booklet) aber nicht zu halten. Er hat stattdessen die Chance genützt, das zu machen, was er wohl schon immer mal machen wollte: clubtauglichen Pop. Kele hat also die Gitarre gegen einen Drum-Computer, diverse analoge wie digitale Klangerzeuger getauscht und seine Affinität für wummernde Beats und durch diverse Filter gejagte Melodien ausgelebt. Phasenweise klingt das dann gar nicht mal so übel (»Tenderoni«). Aber wenn er in seichte R&B-Welten abtaucht, die man von »Wer will mich?«-MTV-Shows kennt, dann würde man ihm am liebsten zurufen: »Hey Junge, zurück an die Gitarre!«