Kloß & Spinne

Berliner Kneipe anstelle des MTV-Sofas, Kloß (depressiv), Spinne (aufgeweckter Thirty-and-something) und Norbert, der Wirt (Botschafter der Berliner Schnauze):

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Die Zeichentrick-Serie »Kloß & Spinne« zeigt, dass medien-evolutionär das MTV-Duo »Beavis an Butt-Head« nicht alles waren. Gut so. Die von Volker Strübing ausgedachte Serie handelt in erstaunlicher Coolness diverse üble Gegenwartsphänomene ab, vom Amoklauf über diverse Weltuntergangstheorien und Mann-Frau-Fragen bis zum Bio-Hype mit all seinen moralischen Bleigewichten. Alles zusammen erinnert etwas an den Kabarettisten, eigentlich Philosophen Gunkl, der für ein Wiener Publikum die brennenden Fragen des Lebens bereits schon länger lakonisch auseinandernimmt und überraschend neu wieder zusammensetzt. Als Running Gag startet jede Serie damit, dass Kloß sein Leben als »Echt Scheiße« zusammenfasst, während Spinne seine Brause bei Norbert bestellt, der sich aber als echter Wirt diesem Ansinnen meistens entgegen stellt. Dramaturgisch ebenso wichtig ist dann Norberts Kommentar, der sich als »Norbert erklärt die Welt«-Stempel“ ankündigt. Die Tonalität der nicht mehr als vier, fünf Minuten andauernden Kneipen-Welt-Gespräche gibt sich leicht, humorvoll und selbstironisch: Berlin ist sexy, isn’t?

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