Das gebrochene Herz hüpft zu fröhlichem Indie-Pop: Ein gelungener Beweis, dass Kummer auch tanzbar ist.
Anstatt still ins Kissen zu weinen, katapulitiert Thao, getreu des Mottos „Sad people dance, too“ ihren Liebeskummer auf die Tanzfläche. Eine Antithetik die sich durch das bereits vierte Album der kalifornischen Kombo zieht: Während man zum einigängigen Rhythmus wippt, treffen die Lyrics in ihrer unscheinbaren Dramatik mitten ins Herz. Thao Nguyen selbst spricht von „[…] the predicament and the totally devastating, unfunny humor“. Sie bedient sich ihrer Kunst des Songwritings, kreiert prägsame Bilder: „We swam our love in two pieces“, ihre Band um Adam und Willis Thompson, sorgen für den nötigen Beat. Erst in der Mitte der Platte wird es, vor einer folkigen Gitarre und Streichern, ruhiger. Doch dies hält nicht lange an: mit voller Dynamik singt sie im darauffolgenden Stück von "Sad Sex", scheinbar abgeklärt, begleitet von kantigen Gitarrenriffs. Zukünftig will man sich nicht mehr im Schwall standartisierter Liebeskummerhymnen selbst bemitleiden. Und auch der Versuch, ähnlich wundervolle und so passende Metaphern zu schöpfen, wird verworfen. Dies überlässt man Thao lieber selbst: Tolle Platte.