Ausschussware, die mehr kann, als manch andere Band auf reguläre Alben bannt: nahe an Animal Collective und weit entfernt von allen Übeln dieser Welt.
Das Album der vier Texaner ist bereits vor einem Jahr als Gratisdownload (mit Spendenaufforderung) erschienen, um die Wartezeit auf ihre fünfte LP „D“ abzukürzen. Darauf Lieder, die seit 2006 bandintern herumgefloatet waren, es aber nie auf einen offiziellen Release geschafft hatten. Nun erscheint „Last Day Of Summer“ erstmals in physischer Form.
Zartbitter poltern sich White Denim durch ein Album voller Details und komplexer Rhythmen, ohne sich um traditionelle Songstrukturen zu scheren. Mit seiner „weg von der Garage, hin zur Improvisation“-Attitüde ist es vielfältiger als die herkömmlichen Releases der Band, mit seiner wilden Mischung aus Jazz-Instrumentals, Folk-Streifzügen und Prog-Rock-Eskapaden aber auch weniger zugänglich. Anspieltipps: „If You’re Changing“ ist ein an die Byrds angelehntes Schrammel-Stück, „Shy Billy“ spielt mit R’n’B-Strukturen und „Home Together“ ist der vermutlich originellste Beach Boys-Abklatsch der vergangenen Jahre.