Sanftes Songwriting von den Färöer-Inseln. Dahinter geht im Raureif die Morgensonne auf.
Popkulturell gesehen sind die Färöer-Inseln jetzt nicht unbedingt so exportfreudig wie im Fischerei-Sektor. Nichtsdestotrotz gibt es einige wenige, die die starke Tradition des gemeinsamen Gesangs und die Form der Ballade hochhalten. Der Songwriter Lassen Taitur lebt mittlerweile zwar schon seit einigen Jahren in London, ist aber seiner Heimat im Herzen und im Stil treu geblieben. Schon als Kind wurde er von der Ruhe seines Landes inspiriert. Auch das Balladenartige lag ihm und so begann er schon mit 13 Jahren, Liedtexte zu schreiben, die nicht sehr viel anders klingen könnten, wie die, die er jetzt fabriziert. Untermalt wird der hohe Gesang puristisch und linear. Soll heißen, die Auswahl des Instrumentenspektrums ist weit gefächert, aber nie gemeinsam in einen Song gepackt. Im Vordergrund stehen entweder rohen Klavierakkorden à la Rufus Wainwright oder die Akustikgitarre. Dahinter geht im Raufreif die Morgensonne auf. Die Geschichten, die die Lieder erzählen, werden im Artwork von Teitur selbst verbildlicht. Ein Hündchen macht sich auf die Reise, begleitet von der alltäglichen Sehnsucht nach früheren Zeiten und Erinnerungen und einer innere Gespaltenheit, einem inneren Vielleicht, was auch für die Lebenshaltung der Fähringer stehen soll, denn wegen der ständigen Wetterwechsel tragen die Färöer den Beinamen Islands of Maybe. Im letzten Track wird dieser Zwiespalt in jeder Menge Fragen aufgeworfen und das Hündchen des Coverbooklet-Comics sitzt ratlos da.