Bei den aus Schweden stammenden Hipstern Leo Drougge und August Hellsing könnte man meinen, sie hätten die Coolness mit dem Löffel gefressen. Denn ihr unter dem Pseudonym Lo-Fi-Fnk veröffentlichtes Debüt „Boylife“ vermittelt eine ungemein lockere, zugleich aber auch fesselnde Stimmung. Beheimatet sind die beiden bei Moshi Moshi Records, das sich mit frühen Veröffentlichungen von Bloc […]
Bei den aus Schweden stammenden Hipstern Leo Drougge und August Hellsing könnte man meinen, sie hätten die Coolness mit dem Löffel gefressen. Denn ihr unter dem Pseudonym Lo-Fi-Fnk veröffentlichtes Debüt „Boylife“ vermittelt eine ungemein lockere, zugleich aber auch fesselnde Stimmung. Beheimatet sind die beiden bei Moshi Moshi Records, das sich mit frühen Veröffentlichungen von Bloc Party und Hot Chip einen Namen machen hat können. Und insbesondere wegen letztgenannter Band ist es auch nachvollziehbar, dass das britische Label das schwedische Elektropop-Duo ins Boot geholt hat. Denn Lo-Fi-Fnk widmen sich auf „Boylife“ ebenso dem federleichten, aber nicht unknackigen Disco-Beat der glitzernden 80er-Jahre, wie es auch Hot Chip auf dem zu Recht bejubelten Album „The Warning“ bereits getan haben.
Dabei bewegen sie sich an der Schnittstelle von Anspruch und Clubtauglichkeit. Das Hauptaugenmerk liegt bei den elf Songs aber ganz klar auf der Tanzbarkeit. Zwischen HipHop-Beats und einer im Viervierteltakt arbeitenden Bassdrum wird hier ans Werk gegangen. Dazu gesellen sich Hellsings gehauchte Falsettstimme und Vintage – Synthies, denen Töne entlockt werden, die man schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört hat. Vor allem, weil deren Einsatz aufgrund von Angst, sich damit lächerlich zu machen, oft vermieden worden ist. Aber gerade dank dieser Soundauswahl gelingt es Lo-Fi-Fnk der Langeweile die kalte Schulter zu zeigen, und das ist gut so, denn allzu spießige Musik hat unter der Discokugel ohnehin nichts verloren.
