Loft

„Die ???", „Die Knickerbockerbande“, Enyd Blytons „Fünf Freunde“: Irgendwann sinken viele dieser Beziehungen in sich zusammen und was folgt, sind nicht selten Freundschaften mit Fallstricken.

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„Loft“ erzählt davon – aber nicht nur. Die flandrische Produktion darf sich ruhig auch den Titel „Suspense“ umhängen, wenn es im obersten Stock des coolen, scharfkantigen Gebäudes zur Sache geht. Fünf Männer, die sich für ihre Ehefrauen auch Freunde nennen, haben alle ihr kleines, teils schmutziges Geheimnis mit Göttin Venus. Der eine benutzt wahllos seine „Inseln des Glücks“ (Filmzitat), sprich Frauen, der andere verliebt sich in eine Prostituierte, ein anderer wiederum vergnügt sich mit Filmmitschnitten aus dem Loft, wo sich die Freunde ihren Sidesteps scheinbar sicher hingeben. Was anfangs bei einer Hochzeit noch nach amourösen Abenteuern unter City-Slicker-Ehemännern klingt, driftet bald ins blutig-ernste Fach ab. Eine tote Frau, gefesselt und zuerst unbekannt, schweißt die Freunde nicht zusammen, sondern reißt stückweise das Tuch der längst porös gewordenen Freundschaft auseinander. Vertrauen geht verloren, Männerpathos verwandelt sich in taubes Gestein, Alphatierchen erleben ihren Sturz, wie Milchbubis ihre dunkle Seite offenbaren: „Loft“ funktioniert sowohl als kriminologisches Kabinettstück, wie auch als psychologisch gut austariertes Sittengemälde oberflächlicher, aber ausgefuchster Mittelstandsehen und -freundschaften.

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