Love Me Or Leave Me – Liebeskonstrukte in der Populärkultur

Liebe als kulturelle Praxis. So lautet die Motivation des vorliegenden Bandes, der 2008 nach dem zweiteiligen Symposium „Liebesverhältnisse – Love Affairs. You better shop around“ konzipiert wurde.

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Patin für „Love Me Or Leave Me“ stand Blues-Sängerin Nina Simone, die dem gleichnamigen Song einst zu großer Popularität verhalf: „Love me or leave me or let me be lonely/you won’t believe me, but I love you only/I`d rather be lonely than happy with somebody else“. Die Texte, die in unterschiedlichen Facetten von Liebe im Fernsehen („The L Word“, „Sturm der Liebe“), in Musik (deutschsprachige Rap-Texte), queerem Kino aus Südasien und Zeitschriften (Woman, Wienerin, Wiener & Vogue), berichten, gehen allesamt von Phänomenen der Moderne und der Freiheit, sich für einen Partner entscheiden zu können, aus. Eine Freiheit, die das romantische Liebesideal gegen Ende des 18. Jahrhunderts ablöste und nicht ohne Paradigmen wie „Heteronormativität“, „Feminisierung der Liebe“, sowie der sexuellen Exklusivität als Kern des Patriarchats auskommt. Die kritische Bezugnahme auf den Themenkomplex, bei dem auch der Konstruktion von Männlichkeit(en), etwa durch das Sujet des „verliebten Mannes“ Platz eingeräumt wird, fördert aber auch abseits dessen verblüffende Erkenntnisse zu Tage. Dies insofern, als durch die Aspekte der Liebesdiskurse, die sich auch für Themen-Neulinge eignen, andere als nur herkömmliche Sichtweisen auf Frauen Gestalt annehmen. Sie regen dazu an, den männlich dominierten Blick auf die Welt stets neu zu überdenken und zu hinterfragen.

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