Ein Debüt voller flirrender Gitarren, dessen Motor es ist, Herzensangelegenheiten Luft zu machen. Aber Aufpassen: Beim Mitgrölen könnte man heiser werden.
Ist natürlich mehr so suboptimal, wenn die Suchmaschine zuoberst einen drittklassigen Schnulzenroman ausspuckt, wenn man nach einer Band googelt. Aber um Schmonzetten-Themen geht’s prinzipiell auch im Debüt der kanadischen Band PS I Love You: Die Mini-Combo um Multiinstrumentalist Paul Saulnier, der ursprünglich im Country und Noise Rock beheimatet war, zieht ihre Inspiration aus Selbstzweifeln, Miseren, Fehlern.
Da passen die rohen Aufschreigesänge, die mehr rufen als singen und sich neben übersteuerten Starkstrom-Gitarren durch die Songs sägen, natürlich hervorragend ins Konzept. Und die Schlagzeug-Rhythmen, die donnernd auf den Hörer einprasseln.
Bei aller Rabiatheit stellt sich zwischenzeitlich aber doch eine gewisse Eintönigkeit ein, die freilich immer wieder gebrochen wird. Von den Tonleiterkaskaden in „2012“ etwa. Oder vom famosen „Butterflies and Boners“, das inbrünstig gebrüllt die wohl ungewöhnlichste Liebeserklärung des Jahres beinhaltet: „Butterflies and Boners / are what you give to me“.