Metonym

Das Cover des Debütalbums des in Köln und Leverkusen aufgewachsenen Ingo Kurth, der sich für seine elektronischen Klangforschungen den Namen Sörus zugelegt hat, zeigt in minimalistischem Design auf verblasstem Essiggurkengrün unterschiedlich große Quadrate und schwammige Punkte. Der Blick aufs streng Abstrakte, zurück in eine Zeit und Haltung, da Techno noch vom Artifiziellen und Unpersönlichen zu […]

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Das Cover des Debütalbums des in Köln und Leverkusen aufgewachsenen Ingo Kurth, der sich für seine elektronischen Klangforschungen den Namen Sörus zugelegt hat, zeigt in minimalistischem Design auf verblasstem Essiggurkengrün unterschiedlich große Quadrate und schwammige Punkte. Der Blick aufs streng Abstrakte, zurück in eine Zeit und Haltung, da Techno noch vom Artifiziellen und Unpersönlichen zu leben hatte und das auch gerne wollte. So greift Kurth auch auf musikalischer Ebene verstärkt zurück auf ein Arsenal an Klängen und Stimmungen, die aktuell unzeitgemäß im positivsten Sinne wirken: Reduziertes Geklickere wie es Jan Jelinek mit seinem Projekt Farben auch schon wieder vor über sechs Jahren praktiziert hat, oder eine aufpoliertere, stärker Richtung Dancefloor gewandte Ästhetik von Clicks + Cuts, wie sie zur Jahrtausendwende vom Label Mille Plateaux flächendeckend lanciert worden ist, sind hier als Bezugspunkte auszumachen. Mittlerweile ist Sörus in Hamburg angekommen und so, es mag ein Zufall sein, schimmern andererseits auch deutliche Verwandtschaften zum ebenda ansässigen Label DIAL durch. So schafft das Album „Metonym“ mit Anklängen – dabei jedoch stets mit weniger Menschlichkeit und „Wärme“ im Unterholz – an den schwermütigen Geister-House von dort veröffentlichenden Acts wie Pantha Du Prince oder Efdemin auf der einen Seite, und reduziert kickendem, klinischem Minimalismus als sich geschmeidig einfügendem Gegenpol eine Balance, die, wenn auch nicht die Welt neu definierend, sauber Dancefloor und Couchsessel gleichermaßen erfreut.

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