Spröde sind die Figuren dieser 13 Erzählungen, vielfach Außenseiter oder nicht den Verhaltensnormen entsprechend.
Handeln sie gegen die Erwartungen der meist ungenügenden Gesellschaft, wie die Tochter, die ihre Claudia den Eltern vorstellt und ihnen später von Claudias Tod erzählen will, so decken sie unbewusst die Schwächen der anderen auf. Schwächen, unter denen Gewalt brodelt: So sägt der Künstler seiner Skulptur, für die Putzfrau Mimosa ihm Modell stand, den Kopf ab, damit sie ihn nicht mehr störe; anderswo implodieren Beziehungskisten auf offener See. Oft ist der Verlust eines Menschen Anlass zur Flucht, die im Fall der Schwangeren zur Fehlgeburt, im Fall der Witwe zum Faltenzählen in Mexiko gerät. Die Schweizer Autorin verfasste diese sprachlich klaren, im Duktus kargen Erzählungen in Kooperation mit dem Bildhauer Klaus Schmetz, dessen Werke das Buch zieren: Reduziert und zur Imagination herausfordernd wie Gersters Prosa.