Strip Steve legt ein Debütalbum vor, dass im Grunde alle Stücke spielt – das verzichtbare Füller mit handwerklich einwandfreiem Eklektizismus ausgleicht.
War Strip Steve in seinen Anfangszeiten eher der Mann oder Junge fürs Grobe, zeigt er heute mit seinem Debütalbum, das was sein Ziehvater Alex Ridha aka Boys Noize schon länger in ihm gesehen hat – einen ausgefuchsten Produzenten mit Hang zur Vielfältigkeit. Sozialisiert zwischen Chicago House, bodenständigem Hip Hop und (hauptsächlich) deutschem Techno hat Théo Pozoga, alias Strip Steve, ein breites Ideenpool für seine Produktionen.
Auf der Leadsingle „Astral Projection“, mit den großartigen Puro Instinct, gibt es eine gelungene Mischung aus Großformat-Pop à la Gossip, gemixt mit NYC Disco House, auf „Radiocheck“ verbreitet er den Jeffer’schen Electrogroove aus dem Hause Boys Noize und zeichnet auf „Music For A Ringtone Generation“ noch einmal die 80er TV-Themes seiner Kindheit nach. Doch neben der schon erwähnten Zusammenarbeit mit Puro Instinct, sticht vor allem die zweite Kollaboration des Albums hervor. Auf „One Thing“ zeigt Strip Steve Altmeister Robert Owens von dessen bester Seite seit Oliver Huntemanns „Hope“ und zu guter Letzt packt er auch noch die Ravekeule zusammen mit Das Glow auf „Calcium“ aus.
Alles in allem ist „Micro Mega“ ein stimmiges Debüt – zwar hat es erschreckend viele Fülltracks auf Lager, aber mindestens genauso viele Tracks, die das vergessen machen.