Die sauertöpfische Selbstreflexionsphase des ausgebrannten Literaturstars Marten nach dem Verlassenwerden durch Gioia wird jäh von einem andersgearteten Masochismus durchbrochen:
Marten erhält Briefe einer ihm unbekannten, bald in allen Körperregionen vertrauten Gloria, die ihre sexuellen Besessenheit auch ihm überzustülpen trachtet. Erhitzt versucht er noch Gioia samt seiner Freude wiederzugewinnen und Glorias erotische Vita in ein Buch zu kanalisieren, doch deren Stalking nimmt ihm den Geist. Auch des Autors Atem ging schon mal ruhiger; seine Faustini-Abenteuer der letzten Romane eröffneten Esprit, die Kurzerzählungen präzise Welteinblicke. Der Vorarlberger Staatspreisträger meistert aber die Gefahr bloß exhibitionistischen Schilderns, konterkariert (s)explizite Briefe mit impliziter Selbstberuhigung und -findung. Seinem strömungsautarken Werk mengt Hermann nun einen temporeichen Parcoursritt durch die Macht der Sexualität ein.