Die fehlende Übersicht, der übertrieben bunte Grafikstil und der nervige Sound lassen bei diesem Party-Game kaum Brettspiel-Atmosphäre aufkommen.
Wie notwendig es ist, ein Brettspiel in Videospiel-Form zu veröffentlichen, sei dahingestellt. Schließlich ist es der Sinn eines solchen, in lustiger Runde zusammenzusitzen und die Emotionen der anderen Teilnehmer mitzuerleben, wofür ein Controller in der Hand eigentlich nicht notwendig ist. »Monopoly Streets« versucht diesen Faktor durch eine quietschbunte Präsentation und eine Handvoll an alternativen Regelwerken auszugleichen. Leider geht das Konzept nicht wirklich auf: Die Grafik ist unansehnlich, die Stimmen der klischeehaften Comic-Spielfiguren nervig und die verschiedenen Spielmodi ähneln einander recht stark. Dafür darf man zumindest nicht nur offline und gegen Computer-Gegner, sondern auch online gegen andere Brettspiel-Fans antreten, wodurch der Faktor des gemeinsamen Spielens vollkommen wegfällt. Am Gameplay selbst gibt es kaum etwas zu bemängeln: Es ist Monopoly, wie man es kennt und unter Umständen auch liebt, wahlweise auf dem Original-Brett oder an grafisch aufgemotzten Schauplätzen. Wer also das unstillbare Bedürfnis verspürt, auch dann über Schlossallee, Hauptbahnhof und Wienerstraße zu ziehen, wenn einmal keine Mitspieler anwesend sind, kann zugreifen.