Monsters Of Folk

Monsters Of Konsens

Vier Meister ihres Fachs machen zusammen Musik und haben hörbar Spaß dabei. Bis auf einige Ausnahmen kommen sie dabei gemeinsam aber nicht an ihre Einzelwerke heran.

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Vor einigen Jahren haben die Herren schon zusammengespielt und ein paar Konzerte gegeben: Conor Oberst (Bright Eyes), M. Ward, Jim James (My Morning Jacket) und Mike Mogis, der sich in diversen Saddle Creek-Bands wie The Faint, Cursive oder The Good Life einen Namen gemacht hat und auch bei M. Ward schon auf Alben mitgewirkt hat. Vor allem Conor Oberst, M. Ward und Jim James gehören mit ihren Projekten, Stimmen und ihrem eigenen musikalischen Stil zu den unverwechselbaren Musikern der letzten zehn, fünfzehn Jahre, die ausgehend von Songwriting, Americana und bewusstem Umgang mit Traditionen jeweils ganz Eigenes entstehen ließen. Musiker, deren Gesamtwerk viele kennen, weil sie richtige Fans haben. Auf einem Großteil des Albums, scheint es so, als hätten sie sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt: Einen bekömmlichen Hybriden aus Country und Folk, von dem alle wissen, wie er funktioniert.

Da gibt es die Stimme von Conor Oberst, dort das Gitarrenspiel von M. Ward und zwischendurch Jim James abgespacete Oberstimme im Hintergrund. Wirklich herausragend bleibt der Opener „Dear God (Sincerely M.O.F.)“ von Jim James, in dem sich dieser die musikalische Freiheit gönnt, die er auf den letzten beiden Alben von My Morning Jacket so zwingend und begeisternd durchspielte. Daran fehlt es „Monsters Of Folk“ letztlich aber meistens; das Album funktioniert dank dem Können und der hörbaren Spielfreude der Protagonisten, scheint sich aber – vielleicht in Anlehnung an den sich distanzierenden Projektnamen – nicht wirklich zu einer spannenden Position durchzuringen. Zuviel Conor Oberst, zuwenig M. Ward und Jim James wäre eine oberflächliche Analyse; letztlich ist das eigentliche Problem, dass die wenigsten Nummern auf „Monsters Of Folk“ mit dem herausragenden, einzigartigen und viel weniger aus Konsens setzenden Output der einzelnen Projekte mithalten können. Sich irgendwie auf das Album einigen und eh gut finden ist bei diesen Herren unbefriedigend.

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