Das vierte Album von Booka Shade entspricht dem gewohnt hohen Produktionsniveau, tönt aber leider auch eingängiger und poppiger denn je.
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Dass Arno Kammermeier und Walter Merziger großartige Produzenten sind, steht außer Frage. Ihr Sound ist knackig und satt, spannt auch ohne Einsatz von Vocals den Bogen zwischen Pop und Club-Elektronik und war von Anfang an sehr charakteristerstark. Der Erfolg gab ihnen Recht und Booka Shade bleiben auf „More!“ ihrer Linie treu: Die Melodien sind eingängig (Sequenzen!), oldschool-Synthie-Ästhetiken fungieren als 80er-Reminiszenzen (bezeichnenderweise kommt auch der alte Yello-Crooner Dieter Meier einmal zu Wort), hinzu kommen Flächen in den typischen Moll-Kadenzstufen. Schon die erste Single „Bad Love“ erweist sich als ebenso dancefloor- wie radiotauglicher Vocal-House vulgo Elektro-Pop. Skykitchen-Gänger und Neo-Kalkbrenner-Fans dürften somit ein Nachfolgealbum für „Berlin Calling“ gefunden haben, und das soll Booka Shade ja nicht zu ihrem Schaden gereichen.