Die Trefferquote dieses Labels ist und war enorm. Angebot der Woche für Clubmitglieder: 14 Mal Indiepop im flexibel-leichtfüßig Singlesformat.
Wenige Independent-Labels hatten in den letzten Jahren einen derart konstant hochklassigen Output wie Moshi Moshi. Drei Londoner Major-Label-Angestellte waren 1998 angefressen von ihrem Brotjob und lotsten ihre verunmöglichten Liebhaber-Projekte zu ihrem eigenen Label um. Und die Treffersicherheit ihrer Releases war schon bald eines Robin Hood würdig. Außerdem war Moshi Moshi sich selbst nie zu blöd, finanziell unvernünftige Projekte umzusetzen, solange es nur die Chefs überzeugte. Dazu gehört etwa ihre Singles-Serie, mit der sie generell ausschließlich 7-Inch-Vinyls veröffentlichen, nur 1000 Exemplare pressen lassen und die Band selbst ein Artwork mit maximal einer einzigen Farbe mitliefern muss. Damit lässt sich sehr schnell und unverkrampft arbeiten (vom mittlerweile hohen Sammlerwert der schmucken Stücke hat das Label wiederum nichts). Florence & The Machine, Hot Chip, Bloc Party, Lykke Li, Friendly Fires oder Kate Nash unternahmen genau so erste Gehversuche. Bei den aktuellen Singles des Londoner Labels hören deshalb cirka gleich vier Mal so viele entscheidende Ohren mit wie anderswo. Denn es könnte ja wieder der nächste Indie-Über-Act dabei sein. Ganz großes Gebläse wurde um das Label dabei nie gemacht – was sich im Nachhinein eher als Vorteil herausstellt. So besticht auch „Singles Club 2“ vor allem durch die hervorragende Musikauswahl. Acts wie Still Flyin’, Mirrors oder Summer Camp werden nun sicherlich verstärkt beobachtet.