Sorry, pas de français. Nachdem sich nach den ersten beiden Alben von Camille wohl der übliche Reflex eingestellt hat, dass es ohnehin nichts Erotischeres gibt als eine selbstbewusste Frau, die auf Französisch singt, macht die Chansoneuse auf "Music Hole" erst recht alles anders und gibt die meisten der Texte hier in einem erstaunlich akzentfreien Englisch […]
Sorry, pas de français. Nachdem sich nach den ersten beiden Alben von Camille wohl der übliche Reflex eingestellt hat, dass es ohnehin nichts Erotischeres gibt als eine selbstbewusste Frau, die auf Französisch singt, macht die Chansoneuse auf "Music Hole" erst recht alles anders und gibt die meisten der Texte hier in einem erstaunlich akzentfreien Englisch wieder. Das mag dem frankophilen Zuhörer zwar ein wenig gegen den Strich gehen, funktioniert allerdings bestens. Von Gospel („Gospel with no lord“) über Klavier-unterlegten Operngesang („The Monk“) bis hin zum klassischen Cabaret-Stil („Cats and Dogs“) folgt man der Pariserin fasziniert von Stil zu Stil und Lied zu Lied. Bis auf kleinere Instrumentierungen kommt Camille dabei alleine mit Sprachsamples, Body Percussions und Beatboxing aus – keine Effekthascherei, sondern alles höchst stimmig und wunderbar. Und mit „Home is where it hurts“ findet sich auf „Music Hole“ gar ein formidabler Geheim-Hit. Wer zum Teufel ist Carla Bruni?