Zwischen 60s Pop, modernem Riot Grrrlism und Twee Pop ist die Britin mit dem kessen Mundwerk bei störrischem Pop am besten aufgehoben.
Britische Musik hat es in Kontinentaleuropa nicht immer leicht. Indie-Bands mit der Rockgitarre zwar eher schon, aber lupenreiner Pop oder diverse Spielarten von Bass-lastiger Clubmusik bleiben außerhalb der britischen Inseln oft Minderheitenprogramm. Dass Kate Nash sich für ihr Debüt „Made Of Bricks“ auch in Deutschland eine goldene Platte einstecken durfte, überrascht insofern, ist aber auch den Coverversionen der deutschen Super-Musik-Praktikantin Lena Meyer-Landrut geschuldet. (Sprung. Ein paar vollkommen unnötige Trash-Pressemeldungen später.) Kate Nash hat ein neues Album veröffentlicht. Produziert von Bernard Butler. Was deshalb nicht vollkommen uninteressant ist, weil Butler als McAlmont & Butler schon Mitte der 90er Northern-Sixties-Soul auffrischte und mit genau diesem Sound der Waliserin Duffy zu Corporate-Erfolg verhalf. Opulente und dennoch einfach wirkende Arrangements bringt Butler nun auch dem zweiten Album von Kate Nash bei. Neben Girlpop der 60er Jahre. An manchen Stellen schlägt Nash wiederum feministische Töne („Mansion Song“) oder auch Krach-Gitarren an („I Just Love You More“), um dann wieder zurück zu folkigen Uptempo-Pop zu wechseln. Manchmal, nur manchmal, klingt das dann – selbst mit respektlosen Texten garniert – eine Spur zu niedlich.