Kanon, das bedeutet ursprünglich die für die Bibel gültigen und damit kanonisierten Schriften.
Im Bereich der Popmusik bildet sich gerade erst ein Kanon der verbindlichen Werke aus. Beatles, Beach Boys und die Rolling Stones. Das dem nicht so sein müsste, oder auch wie und nach welchen Kriterien es zu diesen verbindlichen Pflichtwerken kommt, wo diese artikuliert werden und in wessen Interesse – das beleuchten vor allem die ersten beiden Texte dieses schmalen Bandes. Über das prinzipielle Für und Wider von verbindlichen (Popmusik-)Werken findet man weniger (man verweist aber auf die extensiven Diskussionen im englischsprachigen Raum). Häufig arbeiten sich Autoren dabei an einem speziellen, mitunter sehr engen und persönlich verstrickten Thema ab: Punk in der Zeitschrift /Sounds/, Eminem in /The Source/, Manipulierbarkeit von Online-Votings, Jazz in Deutschland nach 1950. Vieles davon weist nicht über sich hinaus. Anders als der Beitrag von Elflein, der sein Konzept des Traditionsstroms dem Kanon entgegenstellt und dies anhand von Heavy Metal verdeutlicht. Oder Giesbrecht, die das Potpourri als eine Mischform der Kanonisierung vorstellt. Insgesamt hätte man jedoch mehr aus Thema machen können.