Es ist ausnahmsweise nicht 5 vor 12, sondern „7 Uhr 7“. So lange waren die Jungs auch im Studio. Das Ergebnis ist eine Mixtur aus elektronischen Klängen und stark geflowten Rapteilen.
Alles beginnt mit einer mystisch vernebelnden Melodie, bei der der Bass nicht treffender einsetzen könnte. Auf diese folgen Raps von den Duzz Down San-Kollegen P.Tah und Mirac, die sich auch gemeinsam mit Alligator Man für die Produktionen auf der EP verantwortlich zeichnen. Und obwohl der Beat sich durch die Loops schlängelt, verändert er sich doch noch auf eine Art, in der es niemand erwartet hätte. Der Funk-erprobte Mirac, der sonst auch gern über jazzige Live-Musik textet (Yikedi Yak), hat zudem die perfekte Stimmfarbe für diesen Song, der die Problematiken des Künstlertums und das Fehlen von Anerkennung durch das gemeine Volk widerspiegelt. Die Cuts von DJ Testa bringen das gute Stück dann nochmal auf eine andere Ebene.
Aus dieser magischen Klangwelt wird man jäh herausgerissen, als die bösartigen Vokale der „Zombies“ mithilfe eines grimenden Basses die beiden MCs wieder auf den Plan rufen. Dabei fühlt es sich ein wenig so an, als würde P.Tahs Stimme, die eigentlich schon an den harten Sound von Atomique gewöhnt ist, gehetzt vor diesen Monstern davonlaufen. Die Cuts sind aber auch hier wieder wie von einem übermenschlichen Wesen fabriziert.
Mit der dritten und letzten Nummer auf der EP verändert sich der erste Eindruck auch nicht mehr. „Normal“ ist eine Bomben-Instrumentalproduktion mit eingängigen Hooks, scharfen Schnitten und zur Abwechslung noch ein wenig Stakkato-Flow auf „Standard“. Ein äußerst ästhetisches Werk, auf dem auch noch alle drei Nummern in der Instrumentalversion vertreten sind. Diese Bassmusik würde sogar ohne Rap auskommen, denn wenn schon eine gepitchte Stimme den Beat komplementiert, sind in Zeiten des A$AP-Hypes sowieso alle glücklich. Das einzige Manko: Man will definitiv mehr als drei Nummern von diesen sphärischen Soundwelten.