Wenige Biopics kommen so kurz nach dem Schaffenshöhepunkt ihrer Hauptfigur in die Kinos wie „Notorious“.
Notorious B.I.G., oder auch Biggie Smalls, katapultierte sich 1994 mit dem Album „Ready To Die“ ins Zentrum der HipHop-Welt. Am 9. März 1997 wurde der Albumtitel Realität und Biggie in einem GMC Suburban an einer Ampel in Los Angeles erschossen. Danach war der medial hoch gepeitschte Konflikt zwischen East Coast (Puff Daddy, Biggie, usw.) und West Coast (Tupac Shakur, Suge Knight, Snoop Dog usw.) irgendwie nicht mehr derselbe Spaß. Diese Geschichte wird nun als Aneinanderreihung von Einstellungen abgefilmt, in der die Charaktere flach bleiben und die Ambivalenzen der Figuren sich in Phrasen vom bösen Leben erschöpfen. Und neben allen technischen Unzulänglichkeiten des Films wird gerade die zeitliche Nähe zu den Geschehnissen zum Problem. Was ein Tanz auf der Todesklinge hätte werden können, wird in „Notorious“ zur bequemen Kaffeefahrt. Daran kann auch die steile Musik nicht mehr viel ändern.