Die große Sci-Fi-Soundkulisse zwischen 80er Nostalgie, alten Meistern und Kompression überzeugt nicht nur Genreliebhaber.
Gleich zu Beginn wird man von große Synth-Sounds empfangen, mit groß ist eigentlich riesig gemeint. Man fühlt sich an Daft Punks "Tron: Legacy"-Ausflug erinnert, an Vangelis´ legendären Blade Runner Score. Endlose digitale Weiten breiten sich aus, Kompression und hymnenhafte Klänge dringen in das Ohr des Hörers.
Dort und da perfekt gesetzte Vocalparts, die niemals den edlen Soundteppich beschmutzen, stets steht der Sound als Gesamtes im Vordergrund. "Nuit De Rêve" besticht durch das richtige Mischverhältnis von nostalgischem 80er New Wave Flair und Neo Digital Pop. Eine Prise Eurythmics da, etwas Depeche Mode dort, mit New Order und A-Ha abschmecken. Alle sind sie in irgendeiner Form vertreten.
Das französische Duo skizziert eine weitläufige Soundlandschaft voller Erinnerungen und Träume an vergangene Tage und alte Meister. Auch die sphärischen Klänge eines Jean Michel Jarre wurden in den ganz realen Tagtraum verpackt, nostalgisch, ohne dabei schrullig zu wirken. Ein Gang auf einem schmalen Grad, den aber Scratch Massive hier eindeutig bewältigen.
Die malerisch arrangierten Keyboards schwirren herum wie kleine Raumschiffe, die großartigen Gäste, allen voran Chloé, Dance-Pop Ikone Jimmy Somerville und Gus Gus´ Daniel Agust, tun den Rest. Wirklich alles scheint in dieser Science Fiction Welt zu passen, Fiktion und Realität verschmelzen zusehends. Und das ist auch gut so, ein Erlebnis der anderen Art.