Wer solche High-End-Pakete herausbringt, hat etwas richtig gemacht oder einen viel zu reichen Verwandten. Oceansize dürften eher etwas richtig gemacht habe:. Zum zehnten Geburtstag hat sich die Band aus Manchester ein Bündel von 3 DVDs und 4 CDs geschenkt, in einer streng limitierten Auflage von 5.000 Stück.
Mitte Oktober 2008 spielte das Quintett an drei Tagen hintereinander ihre bisherigen drei Alben, eines pro Tag im engen, verschwitzten Roadhouse in Manchester. Mit genügend Rechenleistung kann man statt der CDs gleich die DVDs einlegen – Dolby 5.1. statt Stereo 2.0. Denn abgemischt sind beide Formate tadellos. Bonusausstattung gibt es keine, außer der aufwendigen Verpackung. Mitreißende Bühnenshow, gekünstelte Regieblitze oder besondere Bühneneffekte fehlen ebenfalls. Hier regieren weite Gitarrenwände, hochmotorisierte Trauer und die ausgefeilten Drums von Mark Heron. Ein Freund von weitschweifigen Dynamiken, Harmonien statt Melodien und Schwere statt lockerer Slogans sollte man aber sein, um diese über acht Stunden Musik vollständig genießen zu können. Im Zweifelsfall tut es auch eine Flasche Whiskey.