New-Order-Gedächtniskapelle: Die Band aus San Francisco entwickelt mit ihrem zweiten Album kaum eigenes Profil, hat dafür aber ein paar sehr gute Lieder geschrieben.
„Klingt wie New Order“, das wird schnell mal behauptet – bei jeder zweiten Kapelle, die irgendwie Indie-Rock-Attitüde und Synthie-Pop zu einer geschmeidigen Disko-Melancholia zusammenführt. Stimmt auch meistens, zumindest an der Oberfläche. Die Formel „Gitarre plus Dancefloor“ haben New Order ja zu großen Teilen miterfunden.
Auch Still Flyin’ aus San Francisco wird es mit ihrem zweiten Album noch schwerer als mit dem Debüt fallen – mit ziemlicher Sicherheit wollen sie das auch gar nicht – zu leugnen, dass auch auf ihrem Kaminsims New Order einen speziellen Platz an der Sonne haben.
Elastisch federt der Bass, Synthesizer schwelgen. Dazu werden immer wieder Elemente aus Rocksteady, Dub und Afro-Pop, sowie eine gut gelaunte Zickigkeit in die Stücke integriert, was die Band mitunter in Richtung The Clash, Talking Heads, frühe Police oder auch – in der aktuelleren Ausformung – Vampire Weekend rückt.
Das alles ist sehr putzig, toll wavey und Herz und Tanzbein aufrührend gemacht – allein, Sensationswerte bleiben aus. Eine eigene Identität zu entwickeln, gelingt Still Flyin’ hier nicht, dafür aber haben sie ein paar schöne Lieder geschrieben.