Van Pierszalowski liefert seinen Beitrag zum Grunge-Revival und ersetzt den Hafenspelunken-Folk von Port O’Brien durch US-Indierock alter Schule. Unerwartet, aber gut.
Das neue Rocker-Gwandl steht Van Pierszalowski nicht schlecht. Dabei ist es so lange auch wieder nicht her, dass er, gezwängt in ein „Rücksicht-auf-Befindlichkeiten-Korsett“, die Trennung des Folk-lastigen Vorgängerprojekts bekanntgab. Wo bei Port O’Brien noch alles nach Selbstzweifeln und „Wo-verorte-ich-mich-in-dieser-verwirrenden-Welt?“ klang, dominiert bei Waters das Laute, Fette, Raue. Nahe am Wasser gebaut ist Pierszalowski aber nach wie vor – zumindest thematisch: Das lässt der Bandname vermuten oder Songtitel wie „Take Me Out To The Coast“.
Abgesehen davon hat das, was er mit einer Handvoll norwegischer Musiker in Texas aufgenommen hat, nicht mehr viel mit Port O’Brian zu tun: „For The One“ zieht seine Energie aus übersteuerten E-Gitarren, bei Stücken wie „Back To You“ oder „Abridge My Love“ lässt der Junge vom Fischkutter die Saiten im Duett mit seiner Stimme kreischen. Für Zerbrechlicheres, das mit Mädchenchören an die Ex-Band anknüpft, findet sich trotzdem noch Platz: „Ones You Had Before“ oder „San Francisco“ etwa. Das sind dann auch die berührenderen Lieder auf der Platte: Für das Lärmaufkommen von ausufernden Rocksongs wirkt Pierszalowskis Stimme stellenweise einfach noch zu brüchig.