„Out Of The Black“ ist ein Konsensalbum – Electro-Roots, EDM-Geballere, Haudrauf-Attitüde, Snoop Dogg und alles, was sonst noch raus muss.
Boys Noize ist unbestritten einer der größten Namen im Business, seit Anbeginn des großen Electro-Rock-Clash’s Mitte der 00er Jahre, und in weiterer Folge der massiven Ausbreitung von Electro, war Alex Ridha stets unter seinem Pseudonym Boys Noize einer der innovativsten und gefragtesten Remixer und Produzenten der Szene. Ridha besitzt die Gabe, sowohl ein begnadeter DJ zu sein, aber mindestens genauso viel Können hinter dem Produzententisch zu besitzen. Seine beiden ersten Alben „Oi Oi Oi“ und „Power“ boten jeweils gekonntes Reglerdrehen, sowie eine handvoll Clubhits.
Mit „Out Of The Black“ gibt’s jetzt wieder Boys Noize im LP-Format – 10 donnernde und aus allen Rohren ballernde Tracks fallen über einen herein. Wie eh und je streut Ridha gerne mal viel Overdrive rein, feuert Acid-Häppchen ab und dreht das Knarzen auf 12. So weit, so gut. Doch oft scheint Ridha geradewegs auf die gerade aus den Staaten hereinbrechende EDM-Welle zu schielen – alles noch dicker, alles noch größer. Einem so ausformuliertem Sound, wie ihn Ridha über Jahre hinweg geschaffen hat, tut das nicht sonderlich gut, weil sein Sound ohnehin an jeder Ecke nur so protzt.
Doch bei all den verschiedenen Sounds und Spuren würde manch Produzent schnell den Überblick verlieren, doch gerade die Gabe des Arrangierens ist das, was Boys Noize auszeichnet. Nie werden die Nerven weggeworfen, nie alle Ideen verworfen – Ridha hat zu jeder Zeit von „Out Of The Black“ alle Fäden in der Hand. Ob das Ergebnis das eine oder andere Mal eher magerer Durchschnitt ist, spielt da keine Rolle. Hauptsache alle Ideen sind gut verpackt, am Schluss schaut dann auch noch Snoop Dogg vorbei. Konsensalbum, wie eingangs erwähnt eben.
